Fragen und Antworten zum Thema Krankensalbung

  • 1. Wie soll die Vorbereitung auf den Empfang der Krankensalbung aussehen?

    In der Krankensalbung begegnet uns Jesus Christus als der barmherzige Samariter unseres Lebens. Jesus lädt ein, Ihm unsere Krankheiten und Wunden zu bringen und sie Ihm und Seinem Wirken anzuvertrauen. Das bedeutet: Sich zunächst bewusst zu werden, für welche Krankheit, für welche seelischen, körperlichen oder geistlichen Leiden wir in diesem Sakrament, Sein Heil empfangen möchten. In uns Menschen wehrt sich jedoch oft etwas gegen Gebrechen und Schwächen. Diese allenfalls auftretende Auflehnung soll bewusst Jesus in die Hände gelegt werden. Denn unsere ganze schmerzliche und schwierige Situation wie unser inneres Heilwerden soll Jesus und Seiner Führung anvertraut werden.
    Ein wichtiger Aspekt in der Vorbereitung auf die Krankensalbung besteht darin, dass Angehörige und Gemeindemitglieder die älteren und kranken Menschen auf die Gnade dieses Sakramentes hinweisen. Nach Möglichkeit sollten sich die Kranken darauf vorbereiten können, damit sie in der Krankensalbung auch ihre eigene Schuld vor Gott bringen können und die Gnade und innere Heilung geistig wach und dankbar empfangen dürfen. 
    Eine gute Zeit, die Krankensalbung zu empfangen, ist z.B. vor einer anstehenden Operation noch zuhause im Familienkreis. Auch im Krankenhaus kann die Gemeinschaft der Angehörigen eine Stärkung bedeuten. Sterbenden oder Menschen mit nur noch wenig Bewusstsein wird sie nur im Notfall gespendet. Das eigentliche Sterbesakrament der Kirche ist die Wegzehrung, der Empfang der Heiligen Kommunion.
    Wer in ein Seniorenheim umzieht, ist gut beraten, den Angehörigen oder der Heimleitung mitzuteilen, dass er (oder sie) bei schwerer Krankheit und vor dem Sterben, die Krankensalbung empfangen möchten. Selbst, wenn eine Person nicht mehr bewusst das Sakrament wahrnehmen kann, wird der Herr in Seiner Gnade wirken und es wird zum Segen für diese Person auf ihrem Weg in die Ewigkeit. 

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 2. Kann die Krankensalbung auch mehrmals empfangen werden?

    Das Sakrament der Krankensalbung kann öfters empfangen werden. Wichtig ist dabei, dass wir Jesus bewusst eine Krankheit, ein Leiden anvertrauen. In besonderen Fällen – z.B. bei einer Verschlechterung der Situation – kann sie in demselben Anliegen nach Monaten nochmals empfangen werden. Denn die Krankensalbung will, wie der Ritus zum Ausdruck bringt, auch aufbauen und das Gesunde stärken.

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 3. Werde ich körperlich gesund, wenn ich die Krankensalbung empfange?

    Das Sakrament wirkt immer, wenn ich es voll Vertrauen und in der richtigen Haltung empfange. Wenn ich dabei innerlich Heilung erfahre, hat dies auch Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Immer aber will der Herr in diesem Sakrament den Kranken stärken, aufrichten und neuen Mut geben. In seltenen Fällen erfahren Menschen bei der Krankensalbung auch körperliche Heilung.

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 4. Wann wird die Krankensalbung unwürdig empfangen?

    Die Krankensalbung, wie alle Sakramente sind persönliche Begegnungen mit Jesus Christus. Sie verbinden uns tiefer mit Ihm. Wer das nicht wünscht, kann die Krankensalbung nicht würdig empfangen. Dazu schreibt Codex Iuris Canonici (Kirchenrecht 1983): „Die Krankensalbung darf jenen nicht gespendet werden, die in einer offenkundigen schweren Sünde hartnäckig verharren“ (CIC 1007). Dies ist z.B. auch dann der Fall, wenn jemand sich durch Exit bewusst selber das Leben nimmt. 

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 5. Welchen Sinn hat das Leben, wenn Menschen dement sind oder wenn sie todkrank sind, sterben möchten und lange nicht können?

    Da ist ein Vater schon zehn Jahre dement. Die Kinder lieben ihren Vater. Sie wollen ihm im Alter ihre Dankbarkeit zeigen, können jedoch kein Gespräch mehr mit ihm führen. Sie haben das Gefühl, vor einer fremden Person zu stehen. Das ist sehr schwer und sie fragen: Warum? Wozu soll das gut sein?
    Da ist eine junge Frau, Mutter von mehreren Kindern. Das Krebsgeschwür in ihrem Bauch ist riesig gewachsen und liess ihren Bauch anschwellen. Ihr Gesicht ist total verunstaltet und sie ist kaum mehr wiederzuerkennen. Sie will nur eines: möglichst bald sterben. Doch sie leidet und leidet. Es dauert lange, bis sie von ihrem Leiden erlöst wird. Ihr Mann, ihre Kinder und viele Angehörige fragen: Warum muss sie als junge Frau und Mutter so viel leiden, und weshalb kann sie nicht schneller sterben? Wozu soll das gut sein?
    Eine Tochter schrieb ihrer über 90-jährigen Mutter, die sterben wollte und bereits seit langer Zeit darauf wartete: Meine liebste Mama, Dein Sehnen nach der himmlischen Heimat kann ich so gut verstehen. Auch zerbricht es mir das Herz, wenn ich zusehen muss, wie du leidest und ich nichts anderes machen kann, als deine Hand zu halten. Mir ist dieser Text in die Hand gekommen und da musste ich an dich denken: „Solange uns Gott hier auf der Erde lässt, braucht uns jemand. Auch wenn ich hilfsbedürftig werde und andere brauche, brauchen diese Menschen auch mich, dass Gott mit ihnen zu seinem Ziel kommt.“ 
    Ich glaube, Gott lässt dich noch hier wegen uns. Die Zeit, die ich gerade in den letzten Wochen mit dir verbringen durfte, sind für mich (und ich denke für all deine Töchter mit Familie, Enkeln und Urenkeln) zu einem grossen Segen geworden. Gott braucht dich hier noch für uns. Er macht es gut und ich weiss, dass du zur richtigen Zeit in den Himmel nach Hause gehen darfst. Mami, ich habe dich ganz fest lieb und ich bin so dankbar für jeden Tag, den du noch da bist. In Liebe, deine Tochter Petra.

    Wir können vieles im Blick auf das Leben, auf das Leiden und den Tod nicht (oder nur ein Stück weit) verstehen. Das hängt auch damit zusammen, dass wir mit unserer irdisch-begrenzten Sichtweise Gottes Ewigkeitsperspektive nicht erfassen können. Doch Gott hat mit allem ein Ziel. Gott hat mit dem in unseren Augen unnützen und sinnlosen Leiden ein Ziel. Darum ist auch solches Leiden in Gottes Augen kostbar. Vielleicht braucht Gott das Leiden für das persönliche Seelenheil, meist aber noch viel mehr für das Heil anderer Menschen. 
    So ist die Art unseres Sterbens nicht immer Ausdruck unseres Lebens. Manche Heilige, sind schwer und leidvoll gestorben. Stellvertretend haben sie die Last anderer getragen. Für sie war das Ja zu diesem Sterben und Leiden ihr letztes Angebot, das zur Erlösung beizutragen, was ihnen noch möglich war. Ihr Sterben war ihre letzte grosse Liebestat. So besteht eine zentrale Wirkung der Krankensalbung auch darin, dass der Kranke befähigt wird, das eigene Leid mit dem Leiden Jesu zu verbinden und zum Heil der Welt zu tragen. (vgl. KKK 1521)

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 6. Was beinhaltet eine christliche Sterbebegleitung?

    Christliche Sterbebegleitung beinhaltet drei Richtungen: Zuerst geht es darum, der sterbenden Person die letzte Zeit ihres Lebens so würde- und liebevoll wie möglich zu gestalten. Dem dient vor allem auch die palliative Betreuung, wozu auch die stationären und ambulanten Hospizdienste gehören. 
    Die zweite Richtung schaut auf die Angehörigen: Diese sollen bei ihrer schweren Aufgabe, der sterbenden Person beizustehen, mit ihnen im Schmerz durchzuhalten, sie loszulassen und von ihr Abschied zu nehmen, Begleitung und Unterstützung erhalten. 
    In der dritten Richtung geht es darum, die sterbenden Person so gut wie möglich auf die Ewigkeit, auf die Begegnung mit Gott, vorzubereiten und dafür im Gebet einzustehen.

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 7. Was können wir für die Verstorbenen tun?

    Im Hinblick auf die Verstorbenen sagte Augustinus: „Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung und Gedenken unsere Liebe.“ Das liebende und dankbare Denken an unsere Verstorbenen ist Ausdruck unserer Liebe. Wenn wir auf den Gräbern unserer lieben Verstorbenen Kerzen entzünden und die Gräber schmücken, machen wir damit sichtbar: Unsere Verstorbenen sind nicht vergessen.
    Das Wertvollste, das wir Menschen über den Tod hinaus schenken können, ist unser Gebet. Der Glaube, dass wir über den Tod hinaus noch etwas für die Verstorbenen tun können, breitete sich in der frühen Kirche aus. So schrieb der christliche Schriftsteller Tertullian (150-220), dass die Christen, Gebete und eine Eucharistiefeier für die Verstorbenen am Jahrtag ihres Todes darbrachten. Diese Form des Gebetes für die Verstorbenen war in der Antike etwas Neues. Denn während die Heiden zu den Verstorbenen beteten, beteten die Gläubigen für die Verstorbenen, damit diese die Vollendung ihrer Erlösung erlangten. 
    Doch im Gebet für die Verstorbenen werden keine Toten angesprochen. Im Gegenteil, wir sprechen Gott an und beten: Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Damit bitten wir Jesus Christus die Erlösung an unseren Verstorbenen zu vollenden.

    Wie sehr dieser Glaube schon früh in der Christenheit verankert war, zeigt sich darin, dass Monika (332-387), die Mutter des heiligen Augustinus, ihn darum bat, ihrer gleich nach dem Tod in der Eucharistiefeier zu gedenken: „Denn als der Tag ihrer Auflösung nahte, dachte meine Mutter nicht daran, ihren Leib in Kostbarkeiten zu hüllen, ihn einzubalsamieren, sie verlangte kein erlesenes Grabmal, kümmerte sich um keine Bestattung in der Heimat. Nichts Derartiges verlangte sie von uns, sondern bloss, ihrer am Altar zu gedenken, dem zu dienen sie keinen einzigen Tag unterlassen hatte. Sie wusste, dass dort das heilige Opferlamm verteilt wird, das den ‚gegen uns lautenden Schuldschein getilgt’ und über den Feind gesiegt hat, …“ (Aus den Bekenntnissen des heiligen Augustinus) 
    Das heisst: Wir beten für unsere Verstorbenen, dass ihnen die Zeit der Läuterung verkürzt wird. Eine besondere Form dieses Betens besteht darin, eine heilige Messe für die verstorbene Person zu feiern. Dazu gibt es auch verschiedene Gedächtnisfeiern für Verstorbene. Es gibt verschiedene Gebete für Verstorbene (und Lebende) wie das Rosenkranzgebet, den Barmherzigkeitsrosenkranz, der ein schönes und hilfreiches Sterbegebet ist, Novenen, wie z.B. die Novene zur göttlichen Barmherzigkeit. Weiter besteht eine besondere Hilfe darin, den Verstorbenen einen Ablass zukommen zu lassen. 
    Gute Werke, Fürbitte und besonders die Feier der Eucharistie helfen den Armen Seelen. Arme Seelen nennt man Verstorbene, die noch der Reinigung bedürfen. Sie sind in dem Sinn arm, weil sie nichts mehr für sich selbst tun können. Sie können nur warten und leiden, warten und leiden. Dabei ist das Gebet der Schlüssel, wodurch wir den Armen Seelen die Himmelspforte öffnen (Augustinus). Die Hilfe kann gegenseitig sein: „Unser Gebet für die Verstorbenen kann nicht nur ihnen selbst helfen; wenn ihnen geholfen ist, kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden“ (KKK 958). Denn Gott will, dass wir solidarisch füreinander eintreten und einander beistehen, auch über den Tod hinaus. 

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 8. Was ist mit den verschiedenen Ausdrücken für eine kirchliche Begräbnisfeier wie Beerdigung, Beisetzung, Requiem, Auferstehungsfeier, Feier der Verabschiedung, … gemeint?

    Die kirchliche Begräbnisfeier (auch Exsequien, von lat. exsequi „hinausgeleiten, aussegnen“ genannt) ist die liturgische Verabschiedung und Bestattung eines römisch-katholischen Gläubigen. Die kirchliche Begräbnisfeier gehört zu den Sakramentalien.
    Die Bestattung (auch Beisetzung, Beerdigung oder Begräbnis) meint die Hinterlegung oder Verbringung des Leichnams oder der Asche eines Verstorbenen an einem bestimmten Ort in der Erde, meistens auf einem Friedhof. Anschliessend (oder vorgängig) findet eine liturgische Feier statt. Die heute unterschiedlichen Begriffe für die kirchliche Begräbnisfeier weisen auf unterschiedliche Sichtweisen des Todes und der Ewigkeit hin. Zugleich zeigen sie auch auf, wie sich deren Betrachtungsweise in der immer mehr um sich greifenden Säkularisierung auch innerhalb der Kirche gewandelt hat.

    Requiem: Gebet für die verstorbene Person
    Die ursprüngliche katholische Sichtweise bezieht sich auf das ewige Seelenheil des aus der Welt geschiedenen Menschen. Die Kirche ist sich bewusst, dass jeder Mensch vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen wird, dass die Möglichkeit ewiger Verdammnis besteht, und dass nichts Unreines zu Gott eingehen kann: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat“ (2 Kor 5,10), (vgl. auch Offb 21,27). Das bedeutet die Notwendigkeit einer jenseitigen Läuterung für viele.1)
    Der Gottesdienst bei der kirchlichen Begräbnisfeier (Totenmesse) war wesentlich dem Gebet für die Verstorbenen gewidmet und wurde Requiem (abgeleitet vom lateinischen requies – „Ruhe, Rast, Todesruhe“) genannt.  Zentral dabei ist die Bitte, dass die verstorbene Person beim Jüngsten Gericht Verschonung und Barmherzigkeit erfahre. 
    Das Requiem (auch Seelenamt genannt)2) ist eine Messe für verstorbene Personen, bei der die Erlösung Jesu Christi im Zentrum steht. Es wird für die Seele der verstorbenen Person auf ihrem Weg in die Herrlichkeit des Himmels gebetet. Damit bezeugt die Kirche den Glauben an die Auferstehung der Toten und die fortdauernde Gemeinschaft der lebenden und gestorbenen Christgläubigen, im Apostolischen Glaubensbekenntnis „Gemeinschaft der Heiligen“ genannt. 

    Verabschiedung: Der Blick auf die Hinterbliebenen
    Während über Jahrhunderte hinweg weitgehend das ewige Seelenheil der verstorbenen Person im Zentrum stand, wurde in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend die Sorge um die Hinterbliebenen mit ihrer Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen in den Blick genommen. Solche Trauergottesdienste werden deshalb auch Feier der Verabschiedung bezeichnet. Sie wollen vor allem den Hinterbliebenen Trost spenden. 
    „Jetzt ist sie erlöst“ sagen die Menschen, wenn eine Person nach langem Leiden endlich sterben konnte. Dies stimmt aus der Sicht der Überlebenden, die lange Zeit das Leiden mitansehen mussten und viel mitgelitten hatten. So besteht ein Trost darin, dass für sie (und auch für die Hinterbliebenen) diese Leidenszeit nun vorüber ist. Bei dieser Feier wird das Leben der verstorbenen Person gewürdigt und ihre Verdienste und Leistungen verdankt. 
    Mit der Aussage „Jetzt ist sie erlöst“, ist vor allem das irdische Leiden gemeint, ohne dabei an das ewige Heil eines Menschen zu denken. Dieses und somit das Gebet für die verstorbene Person kann während dieser Feier vergessen gehen. 

    Auferstehungsfeier: Der Blick auf das endgültige Ziel
    In der heutigen Zeit wird an manchen Orten beim kirchlichen Begräbnis von der Auferstehungsfeier gesprochen. Damit soll die christliche Auferstehungshoffnung zum Ausdruck gebracht werden. Jesus hat mehrmals von der Freude des Wiedersehens gesprochen: „…Ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude“ (Joh 16,22) 3) . In der Auferstehungsfeier wird der frohmachende Glaube über die Auferstehung der verstorbenen Person im Reich Gottes zum Ausdruck gebracht und gefeiert. 
    Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Requiem (Hl. Messe für die Verstorbenen) und der Auferstehungsfeier zeigt sich auch in der Farbe der Stoffe, mit denen der Kirchenraum geschmückt ist. Während die traditionellen Farben bei der Hl. Messe für die Verstorbenen schwarz oder violett sind, wird bei der Auferstehungsfeier weiss als dominierende Farbe verwendet. 

    Kritische Würdigung
    Alle drei erwähnten Perspektiven haben ihre Berechtigung: Der Blick auf das Seelenheil des Verstorbenen, der Blick auf die Zurückgebliebenen und die Vorfreude auf die Herrlichkeit des Himmels. 
    Die relativ neue Bezeichnung von Auferstehungsfeier beim kirchlichen Begräbnis will die Freude über das Wiedersehen mit dem Herrn in der unermesslichen Glorie des Himmels zum Ausdruck bringen. Dieser Aspekt konnte früher beim Requiem, wo einseitig das Gericht und die Schuld im Zentrum standen, untergehen. Für einen Heiligen ist ja der Todestag, der Geburtstag in den Himmel. 
    Theologisch stellt sich bei der Auferstehungsfeier die Frage: Was wird genau gefeiert? Die Auferstehung Christi oder bereits die Auferstehung des Verstorbenen? Wenn die Auferstehung des Verstorbenen bereits gefeiert wird, kann dies einer von uns vollzogenen „Heiligsprechung“ gleichkommen. Doch nach dem Tod kommt zuerst das Gericht, das sowohl die unbestechliche Gerechtigkeit des Richtergottes wie auch Seine unermessliche Barmherzigkeit beinhaltet.
    Die Auferstehung des Leibes (Fleisches) ist uns am Jüngsten Tag verheissen. Noch sind wir auf Erden in der Situation der Hoffnung; darum beten wir für die Verstorbenen: Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Lass sie ruhen in Frieden. Amen. Für einen bereits Auferstandenen zu beten wäre ohne Sinn. Eine von uns vorgenommene „Heiligsprechung“ kann dazu führen, der Seele der verstorbenen Person die grösste Wohltat vorzuenthalten, die sie auf dem Weg in den Himmel brauchen könnte – das Gebet. 
    Wir wissen nicht absolut sicher, wo sich die Seele eines Verstorbenen momentan befindet (ausser bei Heiligen nach einer kirchlichen Heiligsprechung). Deshalb die Frage: Ist es angesichts der Glaubensunsicherheit redlich, die Auferstehung einer verstorbenen Person zu feiern? Ist eine Feier der Hoffnung und Vorfreude nicht viel tröstlicher als die Feier einer Hoffnung, die sich bei genauerem Hinsehen als vermessene Illusion entpuppen könnte?
    Dazu ist auch zu bedenken: Während die Angehörigen um den Verlust weinen, wird bereits dessen Auferstehung gefeiert. Das kann mit den Gefühlen und der Trauer von Hinterbliebenen, die den Verstorbenen gern noch bei sich haben möchten, nicht übereinstimmen und mitunter sehr weh tun. Dennoch ist es richtig, nicht nur bei der Trauer stehen zu bleiben, sondern den Blick auf die Vorfreude des Himmels zu lenken, wie dies auch Paulus tut: „…Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten!“ (1 Thess 4,17,18) Wir ziehen es vor „… daheim beim Herrn zu sein“ (2 Kor 5,8). „Denn unsere Heimat ist im Himmel“ (Phil 3,20). 

    1) Im Alten Testament wird Judas der Makkabäer dafür gerühmt, dass er zur Entsühnung der Gefallenen seines Heeres Sündopfer darbringen liess: „… Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. … Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden“ (2 Makk 12,43-45).

    2) Der Begriff Requiem bezieht sich auf das zu Beginn der Messe für die Verstorbenen gesprochene lateinische Anfangswort des Introitus „Requiem aeternam dona eis, Domine“ – „Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr.“ Der Begriff Requiem wird auch für kirchenmusikalische Kompositionen für das Totengedenken verwendet.

    3) Vgl. auch: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. … Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin“ (Joh 14,2-3). 
     

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 9. Wann soll Schwerkranken oder Sterbenden dieses Sakrament gespendet werden?

    Die Krankensalbung soll so frühzeitig gespendet werden, sodass sie mit vollem Bewusstsein vollzogen werden kann. Dann kann sich die empfangende Person bewusst darauf vorbereiten und auch die eigene Schuld vor Gott bringen.
    Eine gute Zeit, die Krankensalbung zu empfangen, ist z.B. im Fall einer Operation noch zuhause im Familienkreis. Auch im Krankenhaus kann die Gemeinschaft der Angehörigen eine Stärkung bedeuten. Sterbenden oder Menschen mit nur noch wenig Bewusstsein wird sie nur im Notfall gespendet. Das eigentliche Sterbesakrament der Kirche ist die Wegzehrung, der Empfang der Heiligen Kommunion.

    Fragen und Antworten herunterladen (PDF)
  • 100. Jesus richtet auf: Krankensalbung – heil werden (Video-Vortrag)

    Sehen Sie zu diesem Thema das Video vom 6. Vortrag aus dem Glaubenskurs «Sakramente – Christus in Heiligen Zeichen begegnen»

  • 101. Heil werden: die Krankensalbung (Video-Vortrag)

    Sehen Sie zu diesem Thema das Video vom 6. Vortrag aus dem Glaubenskurs «Sakramente – Christus in Heiligen Zeichen begegnen»